Caroline Kitzerow Heilpraktikerin Akupunktur TCM
                                

Ernährungstherapie:

Die Nahrungsmitteltherapie ist eine der fünf Säulen der TCM und hat in China eine lange Tradition. Sie ist seit jeher mit dem Wunsch nach langem Leben verbunden. Eine individuell abgestimmte Ernährung wurde schon immer als Grundlage für die Überwindung bestehender und Vermeidung zukünftiger Erkrankungen eingesetzt. Sie versorgt den Körper mit spürbar mehr Energie, beugt Erkrankungen vor und verzögert so körperliches und geistiges Altern.

Lebensmittel werden ähnlich den Arzneimitteln hinsichtlich ihrer Wirkung im Körper klassifiziert: Qualitäten für die Bestimmung der Heilwirkung sind Geschmack, Geruch, Temperaturverhalten, Farbe und Konsistenz der Nahrungsmittel. Diese Charakteristika stimulieren und nähren die inneren Organe. Weiterhin hat die Zubereitung Einfluss auf die Heilwirkung: Ein gedämpftes Gemüse wirkt z.B. weniger wärmend auf den Körper als ein im Ofen gebackenes.

Das Wissen darum fließt auch in die tägliche Küche ein: Im Sommer werden eher den Körper kühlende und im Winter eher den Körper wärmende Speisen genossen. In feuchten Gegenden werden trocknende Speisen verzehrt etc. Als wichtig gilt auch das regelmäßige Essen zu festgelegten Zeiten, in Ruhe und ohne Ablenkung. Verzehrt werden vorzugsweise der Jahreszeit entsprechende Nahrungsmittel.

Erkrankung entsteht aus Sicht der TCM wenn ein pathogener Faktor stärker ist als das gesunde („geradläufig“ genannte) Qi des Körpers. Eine der wichtigsten Quellen für letzteres ist die Nahrung. Daher sind die Verdauungsorgane, welche die Nahrungsmittel umwandeln und dafür sorgen, dass die nützlichen Bestandteile („das Klare“ genannt) an ihren Bestimmungsort und alles Überflüssige („das Trübe vom Trüben“ genannt) aus dem Körper geleitet werden, von so großer Bedeutung für die Gesunderhaltung. Die Stützung der Verdauungsorgane Magen, Milz und Pankreas (Bauchspeicheldrüse), der sogenannten »Mitte« steht immer im Zentrum jeder diätetischen Verordnung. In der TCM ist die Milz im Gegensatz zur westlichen Medizin direkt der Verdauungsfunktion zugeordnet.

Eine Besonderheit ist auch, das der Geschmack der Lebensmittel eine direkte, stärkende Funktion auf zugeordnete Organe hat: Saures stimuliert die Leber, Bitteres das Herz, Süßes Milz und Pankreas, Scharfes die Lunge, Salziges die Niere, usw. Ein Übermaß kann die Organe jedoch auch schädigen. Ein Heißhunger auf einen Geschmack kann diagnostisch auf ein Ungleichgewicht des entsprechenden Organes hinweisen.

Bei der Auswahl passender Nahrungsmittel werden Umgebung, Lebensumstände und Gewohnheiten berücksichtigt. Gesundes Essen sollte schmecken und ohne großen Aufwand mit den bei uns üblichen Nahrungsmitteln zubereitet werden können. Es gehört gleichfalls zu jeder Ernährungsempfehlung, gewisse Nahrungsmittel zu meiden. Da sich die energetische Wirkbeschreibung von Nahrungsmitteln in das diagnostische und therapeutische System der Chinesischen Medizin einfügt, kann die Diätetik wirkungsvoll mit anderen therapeutischen Verfahren der Chinesischen Medizin wie Akupunktur und Arzneimitteltherapie verbunden werden.

„Erst wenn die Ernährungstherapie keine Heilung bringt, sind Arzneimittel einzusetzen“, heißt es bei einem berühmten chinesischen Arzt. Und in China sagt man: „Ein guter Behandler muss kochen können“